Die Polizei Oberfranken warnt im Oktober – dem European Cybersecurity Month – vor zunehmenden finanziellen Schäden durch Online-Betrug. Zwar sind die Fallzahlen im Bereich Cybercrime 2024 leicht zurückgegangen, doch die Gesamtschadensumme lag bei rund 49 Millionen Euro bei einem neuen Höchstwert. Verschiedenste Beispiele und ein aktueller Fall aus Coburg zeigen, wie vielfältig die Täter vorgehen: Ein 46-jähriger Coburger fiel beispielsweise auf falsche Broker herein, die ihn über soziale Medien, Telefon und eine Schein-App zu Investitionen verleiteten. Er verlor 5 000 Euro. Die Polizei nutzt die EU-weite Aktionskampagne, um auf die aktuellen Maschen aufmerksam zu machen und gibt individuelle Tipps heraus. Grundsätzlich rät die Polizei: „Seien Sie im Netz misstrauischer – Denken Sie nach, bevor Sie klicken.“ Das ist auch das Motto des European Cybersecurity Month im Oktober: #ThinkB4UClick.
Die Polizei Oberfranken präsentiert einige Fallbeispiele aus dem Oktober in Oberfranken und gibt explizit Tipps:
Betrügerische Onlineshops: Ein 37-jähriger Mann aus Zapfendorf bestellte im Internet bei einem auf ihn seriös wirkenden Onlineshop eine Kettensäge. Geliefert wurde eine wertlose Lichterkette. Ihm entstand ein Schaden von zirka 150 Euro. Zu dem Shop wird bereits andernorts ermittelt.
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Neue Maschen auf Verkaufsplattformen: Eine 35-jährige Frau aus Köditz wollte bei Kleinanzeigen ein Dirndl verkaufen. Der angebliche Käufer behauptete, bereits gezahlt zu haben; es fehle nur noch eine „Authentifizierung“. Über einen Link landete die Frau auf einer gefälschten PayPal-Seite. Beim Versuch, sich dort einzuloggen, gab sie ihre Zugangsdaten preis. Kurz darauf buchten die Täter 950 Euro von ihrem Konto ab. Teilweise verlangen Betrüger zusätzlich den Kontakt zu einem vorgeblichen „Kleinanzeigen-Callcenter“ – dahinter steckt erneut eine Täuschung mit dem Ziel, noch mehr Geld zu erlangen.
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Ausspähungen über SMS: Ein 65-jähriger Burgebracher erhielt eine SMS „von der Bank“: Das TAN-Verfahren brauche ein Update. Nach Eingabe seiner Daten auf einer verlinkten Seite versuchten Unbekannte über 75.000 Euro abzubuchen. Der tatsächliche Schaden blieb bei zirka 1.000 Euro. Auch bei der Polizei in Unterfranken laufen bereits Ermittlungen zu den Empfängern der Überweisungen.
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Aufgaben-Betrug als neue Unterform betrügerischer Jobangebote: Ein 35-Jähriger zeigte sich bei der Polizei Pegnitz selbst an. Über einen Messenger wurde ihm angeboten, gegen Bezahlung täglich Aufgaben zu erfüllen. Häufig sind das bei dieser Masche Beiträge bei Instagram und YouTube zu „liken“. Letztlich sollte er auch erhaltene Geldbeträge über sein Bankkonto weiterleiten, um seine Provision zu erhalten – ein klassisches Geldwäsche-Vorgehen. Die versprochene Provision gab es ebenfalls nicht. Ihm entstand ein Schaden von über 2.500 Euro. Zusätzlich droht ein Strafverfahren wegen Geldwäsche.
Falsche Broker – jetzt sogar mit eigener App: Ein 46-jähriger Coburger stieß in sozialen Medien auf „Investment-Trading“. Täter „unterstützten“ per Messenger/Telefon und ließen ihn über eine Schein-App seine „Gewinne“ nachverfolgen. Ihm entstand ein Schaden von über 5.000 Euro.
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Falscher Geschäftsführer: Ein 63-jähriger Angestellter einer Münchberger Firma erhielt im Firmenpostfach eine E-Mail „vom Chef“ mit der Aufforderung, 15.000 Euro zu überweisen. Er erkannte den Betrug rechtzeitig. Hier hatten die Täter keinen Erfolg.
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