Die DAX-Kurstafel im Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt., © Boris Roessler/dpa/Symbolbild

BIHK: Knappe Hälfte der Unternehmen fürchtet Energiewende

Fast die Hälfte der bayerischen Unternehmen fürchtet nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern die Folgen der Energiewende. In der am Donnerstag veröffentlichten Firmenerhebung sagten 47 Prozent, dass sie negative Auswirkungen auf die eigenen Geschäfte erwarten, wie der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) am Donnerstag mitteilte. Vierzehn Prozent rechnen dagegen damit, dass der Umbau der Energieversorgung positive Folgen für die eigenen Geschäfte hat.

An der deutschlandweiten Umfrage nahmen in Bayern 596 Unternehmen teil, jeweils gut 40 Prozent Dienstleister und Industriefirmen, die übrigen aus den Branchen Handel und Bau. Hauptgrund der Sorgen sind die hohen Energiepreise. Besonders pessimistisch sind demnach größere Industriebetriebe mit mehr als 500 Mitarbeitern. Knapp die Hälfte dieser Betriebe plant demnach die Verlagerung beziehungsweise Kürzung der heimischen Produktion oder setzt das bereits um. Die Kammern befragen die Unternehmen seit 2013 für ihr jährliches «Energiewende-Barometer», die Missstimmung war demnach noch nie so groß.

«So viele Betriebe wie nie fürchten wegen der Energiepolitik um ihr Überleben», kommentierte BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Groß ist demnach auch der Ärger über die Politik: 64 Prozent der Unternehmen beklagten demnach fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit der Energiepolitik, 58 Prozent beschwerten sich über zu viel Bürokratie.

Zugleich haben demnach rund 70 Prozent der knapp 600 Unternehmen bereits eigene Ökostrom-Anlagen aufgebaut dies planen dies, acht Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.