Trainer Dieter Hecking will sich im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga den Spaß nicht nehmen lassen – trotz der sportlich schwierigen Lage des 1. FC Nürnberg. «Mir macht es Spaß, wenn es um was geht, wenn Crunch Time ist, wenn das Kribbeln da ist. Dann bin ich auch normalerweise am besten», sagte Hecking vor dem Auswärtsspiel gegen den 1. FC Magdeburg am Freitag (18.30 Uhr/Sky).
Es sei aber natürlich keine einfache Situation, merkte Hecking an. «Das ist sicherlich nicht so, dass ich da einfach mal eben drüber wegspringe und sage: Geht mir alles am Arsch vorbei auf Deutsch gesagt.» Der 58-Jährige «hätte es lieber», nicht gegen den Abstieg zu spielen. Sechs Zähler Vorsprung beträgt der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsrang, vier Punkte auf den Relegationsplatz.
Hinzu kommt großes Verletzungspech in der Defensive der Nürnberger. Zuletzt hatten sich Kapitän Christopher Schindler (Kreuzbandriss) und Torwart Peter Vindahl (Teilruptur des Innenbands im Knie) beim 3:3 in der Vorwoche gegen Kaiserslautern verletzt. Vindahl wird durch Carl Klaus ersetzt, der sein letztes Pflichtspiel im Juli des vergangenen Jahres absolvierte. Hecking habe «null Bedenken», den 29-Jährigen einzusetzen. Klaus sei ein guter Torwart und genieße sein volles Vertrauen, erklärte Hecking.
Wen der «Club»-Trainer in der Innenverteidigung anstelle von Schindler aufstellt, ließ er offen. «Die Schwierigkeit ist, dass wir mit Christopher Schindler unseren Kapitän nicht dabei haben als Persönlichkeit auf dem Platz und dass er natürlich da hinten schon jemand ist, der den Laden zusammenhält und auch seine Mitspieler führt.» Die vielen Ausfälle seien natürlich Thema in der Kabine, die Mannschaft könne aber dadurch enger zusammenrücken, sagte Hecking am Donnerstag.
Der Trainer gibt sich trotz der Verletzungssorgen zuversichtlich, dass der FCN den Klassenerhalt schafft. «Ich glaube, dass andere Mannschaften gerne in unserer Situation wären.» Die Mannschaft habe alles «selbst in der Hand». Außerdem geht Hecking nicht davon aus, dass die Mannschaften auf den letzten drei Plätzen – Bielefeld, Regensburg und Sandhausen – alle drei ausstehenden Partien gewinnen werden. «Ich schätze die Situation einfach realistisch ein.»