Schauspiel von Erich Kästner – Eine Produktion des „Club 56plus“
„Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie Erwachsene, aber was sind sie nun? Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.“ – Erich Kästner
Nein, vergessen hat Erich Kästner seine Kindheit nie. Im Herzen immer Kind geblieben, traf der Autor stets den richtigen Ton (nicht nur) seiner kleinen Leser. Bücher wie „Das fliegende Klassenzimmer“, „Das doppelte Lottchen“ oder „Pünktchen und Anton“ gehören längst zu den Klassikern deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur.
Dabei hatte der Schriftsteller, der sein Geld als Journalist einer Tageszeitung verdient und erste Gedichte veröffentlicht hatte, nie vor, für Kinder zu schreiben. Auf Anregung von Edith Jacobson, Übersetzerin zahlreicher englischer Kinderbücher und Mitbegründerin des Kinderbuchverlags Williams & Co, versuchte er sich, zunächst skeptisch, an einem Roman für Kinder – und fing Feuer. „Emil und die Detektive“ verhalf Erich Kästner 1929 zu Weltruhm.
Held der Geschichte ist Emil Tischbein, 12 Jahre alt, der alle Ratschläge missachtet, mutig einen Bankräuber verfolgt und neben vielen Freunden auch sein Selbstbewusstsein findet. Mit „Emil und die Detektive“ schuf Erich Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, eine Hommage an die eigene Kindheit und den wertvollen Schatz der Erinnerung.
Kindheit, das bedeutet lebendig sein, unvoreingenommen und frei. Dass in jedem ein inneres Kind schlummert, das hin und wieder geweckt werden sollte, stellt der Seniorenclub des Landestheaters, der „Club 56plus“, mit seiner Interpretation des Kästnerschen Romans unter Beweis.
Text: Landestheater Coburg