TheaterLive – Palleas und Melisande

Oper von Claude Debussy
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Es gibt Menschen, die meinen, dass Claude Debussy zu den am meisten unterschätzen Komponisten seiner Generation gehört. Schließlich habe er zwischen all‘ den Wagners, Bruckners oder Mahlers einen ganz eigenen und wunderschönen Kompositionsstil entwickelt – entstanden in einer Zeit, in der technisch alles möglich schien und nur wenige wagten, aus dieser Euphorie auszubrechen und andere Töne anzuschlagen.

Von den deutschen Nachbarn chronisch unterschätzt reizte dieser Debussy mit seinen Kompositionen gern die stolzen Wagnerianer und feierte nachher ausgiebig mit seinen Freunden und der Pariser Halbwelt bei gewürzreichen Suppen im Restaurant „Cote d’Or“ am linken Seine-Ufer.

Tagsüber fing dieser Debussy menschliche Sehnsüchte, Nöte und Ängste wie in den Flakons eines Parfumiers ein und übersetzte sie in Noten. So vertonte er auch Maurice Maeterlincks fast schon surreales Drama von Pelléas und Mélisande, dessen Opernfassung so poetisch wie hochspannend, so schön wie erschreckend, so anregend wie betäubend wurde – letztlich ein wundervolles Abbild der französischen Küche und des Lebens in den wilden Künstler-Gemeinschaften des ausgehenden 19. Jahrhunderts am Montmartre.
Golaud findet die um ihre Krone trauernde Mélisande. Er wirbt um sie und holt sie an den Hof König Arkels. Dort lernt Pelléas, Golauds Bruder, Mélisande vor der Hochzeit mit Golaud kennen und das Drama nimmt seinen verstörenden Lauf. Santé!

Text: Landestheater Coburg