Ein Einsatzwagen der Polizei steht vor einer Dienststelle., © Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Polizei prüft Hintergründe nach Tod eines Kindes im Kajak

Nach dem Tod eines elfjährigen Schülers beim Kajakfahren in Oberbayern prüft die Staatsanwaltschaft, ob jemand für das Unglück verantwortlich ist. «Der Sachverhalt wird derzeit geklärt», sagte eine Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft München II am Montag.

Der Bub gehörte zu einer vierzehnköpfigen Gruppe, die am Samstag auf der Ammer im Landkreis Weilheim-Schongau unterwegs war. Nach Angaben der Polizei kenterte sein Boot bei Rottenbuch. Rettungskräfte konnten die Leiche des Jungen erst nach zweieinhalb Stunden finden und bergen.

Die Ammer führt in diesem Bereich durch eine Schlucht im Wald, die eine beliebte Wildwasserstrecke für Kanufahrer ist. Nach Angaben des Bayerischen Kanuverbands wurde am Wochenende kein Hochwasser verzeichnet – der Pegelstand lag bei etwa 90 Zentimetern. Laut Polizei herrschte allerdings eine starke Strömung, wodurch Such- und Rettungsaktionen erschwert wurden. Die Ammer sei als mäßig schwieriges Gewässer eingestuft, erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV), Dieter Reinmuth.

Laut dem DKV-Verantwortlichen ist «Kanusport grundsätzlich kein gefährlicher Sport». Die Zahl der tödlichen Unfälle lag 2022 bei 17, im Vergleich zu 7 im Jahr 2021, wie aus der Statistik des Verbands hervorgeht. Viele Unfälle seien auf fehlende Schwimmhilfen zurückzuführen: «Angemessene Schutzausrüstung bedeutet immer das Tragen einer Schwimmweste und im Wildwasser auch eines Helms», betont Reinmuth.