CSU-Chef Markus Söder will mit einer «kantigeren und griffigeren» Europapolitik in den bevorstehenden Wahlkampf im Frühjahr ziehen. Für die bisherige Europaministerin Melanie Huml fänden sich andere Möglichkeiten, sagte der bayerische Ministerpräsident den «Nürnberger Nachrichten» (Samstag). Ihm gehe es «wie einem Fußballtrainer: Ich muss meine Mannschaft den Anforderungen der Zukunft entsprechend aufstellen.»
Im Moment sei große Skepsis der Menschen gegenüber der EU und ihren Institutionen spürbar, sagte Söder. «Deswegen braucht es eine kantigere und griffigere Europapolitik. Und einen Politiker, der sich mit der überbordenden Bürokratie in der Umwelt- und Landwirtschaftspolitik auf europäischer Ebene auskennt.» Das könne Humls Nachfolger Eric Beißwenger als gelernter Biobauer und Ökonom. Das neue EU-Parlament wird im Juni gewählt.
Politik sei Mandat auf Zeit. Dass mit Humls Ausscheiden der Frauenanteil in der Staatsregierung sinke, nehme er in Kauf, sagte der CSU-Chef: «Ich finde, es kommt auf eine gute Politik für alle an und nicht auf Quoten – das ist aus der Zeit.»