Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic spricht während einer Pressekonferenz nach dem Spiel., © Gregor Fischer/dpa

Regensburg stellt Selimbegovic frei: «Neuen Reiz setzen»

Drei Spieltage vor dem Saisonende ist die Trennung von Trainer Mersad Selimbegovic die letzte Hoffnung des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Die Entscheidung teilte der Club am Dienstag mit. Nach der bislang schwachen Rückserie war das enttäuschende 0:2 gegen den Mitkontrahenten FC Hansa Rostock am vergangenen Wochenende eine Niederlage zu viel. Schon eine Woche zuvor unterlagen die Regensburger dem Schlusslicht SV Sandhausen 1:2.

Die Sorgen nach diesen beiden schmerzhaften Pleiten sind groß, dass der Jahn nach sechs Jahren in der 2. Bundesliga wieder in die Drittklassigkeit stürzt. Sechs Punkte beträgt der Abstand auf die Nichtabstiegsränge. Realistisches Ziel kann für die Oberpfälzer eigentlich nur noch der Relegationsplatz sein, zu dem zwei Zähler fehlen.

Diesen zu erreichen, dürfte schwierig genug sein. Das Restprogramm der Regensburger hat es in sich: die Aufstiegsaspiranten Hamburger SV und Heidenheim, dazwischen der direkte Konkurrent Braunschweig – es gibt einfachere Aufgaben in einem Saisonendspurt. Der Club sah sich vor den alles entscheidenden Wochen gezwungen, «im Kampf um den Klassenerhalt einen neuen Reiz setzen zu müssen», äußerte Aufsichtsratschef Hans Rothammer.

Bis auf Weiteres wird das bestehende Trainerteam die Profis betreuen. «Die Befassung mit einer Neubesetzung der Position des Chef-Trainers beginnt unmittelbar», hieß es vom Jahn am Dienstag. Es könnte also durchaus sein, dass der Club schon vor dem Heimspiel gegen den Hamburger SV am Sonntag (13.30 Uhr) einen neuen Trainer präsentiert.

Trotz der miserablen Rückrunde mit nur neun Punkten – keine Mannschaft holte in dieser Zeit so wenig Zähler wie die Regensburger – hielten die Vereinsverantwortlichen lange an Selimbegovic fest. «Die Freistellung von Mersad fällt uns alles andere als leicht, weil wir ihn sowohl fachlich als auch menschlich enorm schätzen», meinte Rothammer.

Die Hoffnung war groß, dass Selimbegovic die Mannschaft wie in den vergangenen drei Jahren trotz geringen Etats zum Klassenerhalt führt. Der Club hatte dem 41-Jährigen eine Menge zu verdanken. Zumal der Bosnier seit 2006 für die Regensburger aktiv ist – erst als Spieler, dann in verschiedenen Funktionen als Trainer. Vor einer Freistellung konnte Selimbegovic die Vereinstreue aber nicht bewahren.