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Holetschek warnt vor Ende der Unterstützung für Ukraine

04. April 2024 , 17:18 Uhr

Seit dem Ausbruch des Krieges ist Kiew ein wichtiges Reiseziel für Politiker aus aller Welt. Nun kam erstmals ein hochrangiger Landespolitiker aus Bayern - er ist beeindruckt von Land und Leuten.

Mehr als zwei Jahre nach dem Start des russischen Angriffskrieges hat CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek vor einem Nachlassen der Unterstützung für die Ukraine gewarnt. Er sei beeindruckt, mit welchem Mut und welcher Entschlossenheit die Menschen in der Ukraine gegen die russischen Invasoren und «damit für unsere europäischen Werte und Ideen und auch für unsere Sicherheit kämpften», sagte er am Donnerstag nach seinem Besuch im Kiewer Vorort Butscha der Deutschen Presse-Agentur. Hier hatte es zu Beginn des Krieges im Frühjahr 2022 brutale Massaker an der Zivilbevölkerung gegeben. 

Der Krieg sei in einer entscheidenden Phase, der Westen müsse weiter dagegenhalten und schauen, was Russland mache, sagte Holetschek. Auch wenn im Raum Kiew und in der Umgebung schon viele Kriegsschäden repariert werden konnten, gebe es noch viel zu tun. Hier sei ihm auch aus dem Infrastrukturministerium klar signalisiert worden, dass es den großen Wunsch der Ukraine gebe, mit Firmen aus Bayern zusammenzuarbeiten. Zugleich sei ihm erklärt worden, wie wichtig es für den Wiederaufbau des Landes sei, dass viele der geflüchteten jungen Menschen ins Land zurückkommen.

Bereits am Mittwoch hatte Holetschek sich in Kiew mit dem dortigen Bürgermeister Vitali Klitschko getroffen: «Ich habe dem Bürgermeister zugesagt, weitere Hilfeleistung insbesondere im Bereich von Gerätschaften, zum Beispiel beim Bau oder auch im Bereich der Rehabilitation verwundeter Soldaten zu prüfen», sagte Holetschek, der auch Spenden aus Bayern für Projekte in der Kinderkrankenversorgung und die polytechnische Universität Kiew im Gepäck hatte.

Holetschek ist der erste hochrangige Landespolitiker aus Bayern, der seit dem Ausbruch des Krieges Kiew besucht hat. Generell habe er auf seiner Reise eine große Dankbarkeit für das Engagement der Bundesrepublik erfahren und den Appell, damit nicht nachzulassen. Dies gelte insbesondere für mehr Munition und die Taurus-Marschflugkörper, welche die Ukraine schon lange einfordert, die Bundesregierung aber aus Sorge vor einer Verstrickung deutscher Soldaten in den Krieg bisher nicht liefern will. 

Quelle: dpa

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