Kompromiss für besseren Verkehr im Coburger Süden

16. Mai 2025 , 10:54 Uhr

Die B4 im Weichengereuth soll doch vierstreifig ausgebaut werden, aber deutlich schmaler als bisher vorgeschlagen. Wie Oberbürgermeister Sauerteig bekanntgab, sind gleich mehrere Maßnahmen geplant: Die Bahnstrecke vom Bahnhof Richtung Süden soll zweigleisig ausgebaut werden. Es soll eine Fußgänger- und Radbrücke über die Stadtautobahn in Richtung Globe geben. Und: Die Südzufahrt soll auf Kosten des Bundes erneuert und als Vollanschluss geplant werden. Das bedeutet, dass es dort künftig eine direkte Anbindung Richtung Norden gibt. Das wiederum soll den Verkehrsfluss in der gesamten Südstadt verbessern. Dafür ist es nötig, dass die Stadtautobahn im Weichengereuth ausgebaut wird. Wie berichtet ist das seit Jahren Streitthema in Coburg.

 

Hier sind die ausführlichen Informationen der Regierung von Oberfranken:

 

 

 

Bedeutender Fortschritt für die verkehrliche Entwicklung im Coburger Süden: Beteiligte schließen Verkehrskompromiss

 

Die Vermittlungsgespräche über die künftigen verkehrlichen Maßnahmen im Coburger Süden, u.a. über den Ausbau der Bundesstraße 4 in Coburg/Weichengereuth, sind erfolgreich abgeschlossen. Der Coburger Verkehrskompromiss wurde heute in einer Pressekonferenz in der Landesbibliothek Coburg vorgestellt. Ergebnis ist ein Gesamtpaket mit Verbesserungen für Schiene, Straße und Radverkehr.

Regierungspräsident von Oberfranken Florian Luderschmid informierte zusammen mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr im Bayerischen Landtag Jürgen Baumgärtner, MdL, und dem Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig über die einzelnen Ergebnisse des Kompromisses.

Neben den Vertretern der Blaupuls GmbH, die die Vermittlungsgespräche geführt haben, waren die Landtagsabgeordneten Martin Mittag und Sabine Gross, der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg Sigmar Schnabel sowie sein Stellvertreter Björn Cukrowski, Landrat Sebastian Straubel, der Ahorner Bürgermeister Martin Finzel sowie Vertreter der Coburger Stadtratsfraktionen zugegen.

Rückblick

Im Mai 2020 hat der Coburger Stadtrat die damals vorgelegte Voruntersuchung zum Ausbau der B4 am Weichengereuth abgelehnt. Seitdem ruhte die Planung. Um neue Bewegung in die festgefahrene Debatte zu bekommen, hat die Regierung von Oberfranken Anfang dieses Jahres ein Vermittlungsverfahren beauftragt. Die Beratungs-Agentur Blaupuls GmbH führte daraufhin mit allen regionalen Akteuren in Politik und Wirtschaft intensive Gespräche durch. Auch Anwohnerinnen und Anwohnern waren in das Vermittlungsverfahren einbezogen.

Folgender Kompromiss wurde erzielt:

Die Stadt Coburg, der Landkreis Coburg, die Gemeinde Ahorn, die beteiligten Abgeordneten in Landtag und Bundestag sowie die IHK zu Coburg setzen sich gemeinsam für eine umfassende Verbesserung der gesamten Verkehrs-Infrastruktur im Coburger Süden ein.

Es sollen folgende Projekte vorangetrieben und umgesetzt werden:

  1. Der 2-gleisige Ausbau der Bahnlinie mindestens südlich des Bahnhofs, möglichst mit einem zusätzlichen Halt für den Schienen-Nahverkehr im Coburger Süden.
  2. Der Ersatz der Südzufahrt durch Neubau mit Vollanschluss finanziert durch den Bund.
  3. Die Ertüchtigung der B4 im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans, um Leistungsfähigkeit und Sicherheit zu erhöhen, mit einer Breite von maximal 17 Metern (einschließlich Wegen) außerhalb der Knotenpunkte.
  4. Dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B4 im gesamten Stadtgebiet auf maximal 50 km/h und Überwachung mit stationären Geschwindigkeitsmessern.
  5. Bau einer Rad- und Fußgängerbrücke über B4 und Bahn und Führung der Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr an der Itz.

Breite Mehrheit für den Kompromiss

Die Kompromissbereitschaft von Stadt Coburg, Industrie- und Handelskammer zu Coburg, Landkreis Coburg und Gemeinde Ahorn beendet eine jahrzehntelange Diskussion und stellt die Weichen für eine gute Verkehrsentwicklung im Coburger Süden. Alle Fraktionen im Coburger Stadtrat tragen den Kompromiss mit. Auch die Bundestags- und Landtagsabgeordneten von CSU und SPD haben ihre Unterstützung zugesagt.

Die jetzt mit den örtlichen Beteiligten gefundene Einigung macht den Weg frei für weitere Gespräche mit Bund, Freistaat Bayern und Bahn. Der gemeinsame Einsatz auf allen Ebenen wird entscheidend für die Umsetzung der vereinbarten Projekte sein.

 

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